Begonnen hat alles in der Grundschule. Ich, ein kleines Mädel von 10 Jahren, besuchte täglich nach der Schule den Bauernhof bei uns ums Eck. Dort hatten sie kaum Tiere, nur ein paar Hühner, Enten, Katzen und Schweine lebten dort. Und die Schweine hatten es mir von Anfang an angetan. Ich war, wie bereits erwähnt, jeden Tag dort und streichelte die Schweine. Da war doch nichts dabei, warum sollte ich auch nicht die Schweine streicheln? Das war für mich damals ganz normal. Doch eines Tages war alles anders: Ich kam wie jeden Tag durchs Tor und lief auf den Stall zu. Doch als ich über die niedrige Mauer sah erschrak ich: Da fehlte eins. Eines der 4 Schweine war nicht mehr da! Ich fragte den Landwirt der zum Füttern kam: "Wo ist denn das große Schwein hin?" Als Antwort bekam ich nur ein: "Das ist weg!" entgegen geraunzt. Mehr nicht. So fand ich mich damit ab. Doch ich kam immer noch jeden Tag. Waren es halt nur noch 3 Schweine, ich dachte mir nichts dabei... Jedoch einige Wochen später.... waren es nur noch 2! Doch dieses Mal ging ich direkt in den Hofladen und fragte dort nach dem Schwein. Die Antwort die ich darauf bekam war: "Tja, nun das haben wir verkauft!" Das war zwar eine bessere Antwort als die, die der Landwirt mir gegeben hatte, aber immer noch nicht besonders aussagekräftig.Aber wiederrum gab ich mich damit zufrieden und kam damit zurecht, dass es jetzt halt nur noch 2 waren.So lief das Leben weiter.Ich kam immer noch jeden Tag und sah nach ob "meine" Schweine noch da waren. Ich brachte ihnen immer wieder Leckerbissen wie Karotten und Äpfel mit und schmuggelte diese heimlich in den Stall. Und dann kam es wie es kommen musste. Plötzlich war es nur noch 1 Schwein! Ich war natürlich total traurig, da ich die Tiere sehr gerne mochte und es immer weniger wurden. Aber dieses Mal fragte ich nicht nach dem Verbleib des Schweines. Ich wusste ja eh, wie die Antwort ausfallen würde. Ab diesem Moment ging ich immer mit Angst im Bauch zum Bauernhof. Angst davor das der Stall nun komplett leer wäre.... Und dann war es soweit. Ich betrat leise den Stall und lugte über die Mauer in die Box. Sie war leer.... Das letzte Schwein war weg und irgendwie wusste ich, dass ich es nie wieder sehen würde. Ich wand mich zum gehen um und lief über den Hof. Dabei sah ich plötzlich ein dünnes, rotes Rinnsal direkt vor meinen Füßen. Ich ging in die Richtung aus der es kam. Ich wünschte oft ich hätte es nicht getan. Als ich um den Traktor herumging sah ich es dort hängen: Das letzte Schwein. An den Hinterbeinen aufgehängt, mit aufgeschnittener Kehle, hing es dort zum ausbluten. Ich rannte weinend nach Hause und redete wochenlang nicht darüber. Ich rührte keinen Schinken, keine Wurst und erst recht keine ganzen Fleischsstücke mehr an. Irgendwann sagte mein älterer Bruder, zu der Zeit 13, aus Spaß: "Das kannst du essen, es ist nicht vergiftet!" Darauf hin schrie ich ihn an: "Du hast doch keine Ahnung! In diesem Stück Fleisch könnten meine besten Freunde drin sein!" Eine Woche später ging meine Mutter zu besagtem Bauernhof um Honig zu kaufen. Als sie wieder kam fragte sie: "Weiß einer von euch, wo die Schweine hin sind?" Giftig erwiderte ich: "Die findest du in der Wurst!"
Inzwischen esse ich überhaupt kein Fleisch mehr.Auch kein Geflügel oder Rind. Der Zustand in den Schlachtereien/ Abdeckereien gibt mir einfach zu denken. Antibiotika im Futter, Körner die Krankheiten übertragen, Vogel und Schweinegrippe, Gammelfleisch- NEIN DANKE!
Wie schon in "Findet Nemo" gesagt wurde: "Fische sind Freunde, kein Futter!" Das kann man auf alle Tiere ausweiten.
